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23. Tag: MOUNT RAINIER NP: Comet Falls › OLYMPIA › GIG HARBOR
Funkelnde Augen schauen in die Scheinwerfer, eine Herde Rehe überquert den Highway. Es ist nasskalt und Mount Rainier versteckt sich hinter dicken Wolken. Außer dem Reflection Lakes und Wald ist nichts von Mount Rainier zu sehen. Die Fahrt mitten in der Nacht zum See hätte ich mir sparen können. Ich fahre zum Comet Falls Trailhead zurück. Der 5,8 Meilen lange Trail führt zu den Comet Falls und Van Trump Park. Bei nur 1,5 Meilen bis zum Fuß der Wasserfälle, aber auch 427 Meter Aufstieg, sicherlich kein Zuckerschlecken. Die erste Hälfte des Trails geht es steil und unzählige Kehren durch den Wald, immer am Canyon entlang. Der Van Trump Creek, gespeist von dem Trump Gletscher, hat den Canyon mit zahlreichen Stufen und Pools geformt. Etwa auf der halber Strecke durch den Canyon liegen die Lower Van Trump Falls. Der Canyon/Gorge erinnert mich an die Avalanche Gorge im Glacier NP und die Mistaya Falls am Icefields Parkway/Kanada. Wenn man in den reißenden Creek hineinfällt, ist man schon Hackfleisch, bevor man die Christine Falls überhaupt erreicht. Die letzte Hälfte zu den Comet Falls teilen sich ein Flachstück und ein letzter steiler Aufstieg über ein Geröllfeld. Zuletzt überquert man den Van Trump Creek auf einem Baumstamm und dann ist man endlich am Ziel. Der Trail geht noch eine weitere Meile bis zum Van Trump Park.
Mittags verlasse ich den Mount Rainier National Park und gehe nochmals ins Cooper Creek Inn. Es gibt eine Beef Stew und ein Tuna Melt Sandwich. Anschließend fahre ich auf direkten Weg nach Olympia, die Hauptstadt von Washington. Das Washington State Capitol oder auch Legislative Building (1928) ist das markanteste Gebäude in der Stadt. Seine Kuppel ist 87 m hoch und die höchste freitragende Kuppel in den USA, zudem die vierthöchste in der Welt, übertroffen nur vom Petersdom in Rom, St. Pauls Kathedrale in London und St. Isaak-Kathedrale in St. Petersburg. Danach spaziere ich noch an der Waterfront entlang, bevor es auf der Interstate 5 Richtung Tacoma weiter geht.
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Ich hasse autofahren auf der Interstate, besonders wenn es nur im „Schneckentempo” vorangeht. Eine Dreiviertelstunde brauche ich für die 28 Meilen von Olympia bis nach Tacoma. Ich bin froh als ich die Interstate 5 verlasse kann und der Verkehr wieder zügig fließt. Über die Tacoma Narrows Bridge geht es auf die Halbinsel Kitsap. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang komme ich in Gig Harbor, dem Tor zur Kitsap Peninsula, an. Nachdem ich im Best Western Plus „Wesley Inn” eingecheckt habe, fahre ich zum Yachthafen und gehe in Anthony's zum Abendessen. Als Appetizer gibt es: Crisp Calamari with Lemon Aioli, danach eine Clam Chowder und als Hauptgang: Wild Salmon Salad (chargrilled Fresh Alaska Silver Salmon, Field Greens, Hazelnuts, Avocados, Citrus Shallot Dressing). Die Clam Chowder und der Lachs waren sehr gut, nur die Crisp Calamari hätten knuspriger sein können. Gig Harbor ist schick, hip und teuer.
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Gefahrene Strecke: 140 Meilen +++ Unterkunft: Best Western, Gig Harbor +++ Wetter: 15 Grad C, stark bewölkt bis sonnig
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24. Tag: KITSAP PENINSULA › Gig Harbor › Port Orchard › Hansville › Port Gamble › Poulsbo
Die Kitsap Peninsula ist ein Landarm, Teil der größeren Olympic Peninsula in Washington State und liegt westlich von Seattle. Hood Canal trennt Kitsap Halbinsel vom Rest der Olympic Peninsula. Der höchste Punkt auf der Kitsap Halbinsel ist Gold Mountain. Die US-Marine Puget Sound Naval Shipyard und Naval Base Kitsap befinden sich auf der Halbinsel. Quelle: wikipedia
Nach drei Wochen Küste, Wasserfälle, Seen und unzähligen Wanderungen bin froh, dass die letzten fünf Tage städtelastig werden. Am heutigen Tag werde ich mir einige Kleinstädte auf Kitsap ansehen. Kurz nach Sonnenaufgang bin ich in Port Orchard. Nach dem Frühstück im Moon Dog Too gehe ich entlang der Waterfront und im Historic District spazieren. Über Silverdale und Poulsbo geht es weiter nach Suquamish. Hier lebt der Stamm der Suquamish in der Reservation, aber noch auf seinem ursprünglichen Stammesland. Ich mache einen kurzen Abstecher zum Grab von Chief Sealth (Chief Seattle), Häuptling der Duwamish und Suquamish, jener Indianerhäuptling nachdem Seattle benannt wurde.
Poulsbo war Ziel für viele Einwanderer aus Skandinavien, besonders aus Norwegen und Finnland. So beliebt das es den Spitznamen „Little Norway” bekam. Historic Downtown schaut bezaubernd aus und ist ein sehr beliebtes Touristenziel. Drei schön angelegte Yachthäfen liegen vor Poulsbo und die First Lutheran Church of Poulsbo, oberhalb des Hafens, ist ein interessantes Fotomotiv. Ein Muss ist ein Besuch in der weltberühmten Sluy's Bakery, bekannt nicht nur für das Poulsbo Bread, sondern auch für ihr leckeres Gebäck. In Sheila's Portside Restaurant gibt es Fish & Chips zum Mittagessen. Ich spaziere entlang des Yachthafen, bevor ich nach Port Gamble weiterfahre.
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In Port Gamble scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Straßen dieser einst belebten Stadt haben sich seit ihrer Gründung 1853 kaum verändert. Die New England Viktorianischen Stil-Häuser sind größtenteils erhalten geblieben, zusammen mit dem Port Gamble General Store und der St. Paul's Episcopal Church. Danach fahre ich weiter nach Hansville, dem nördlichsten Punkt von Kitsap. Hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf das Admiralty Inlet, Whidbey Island und Pudget Sound. Hier liegt auch der historische Point No Point Lighthouse. Zum Ende der Saison versuchen einige Angler die letzten Lachse zu fangen. Am frühen Abend komme ich in Kingston an. Im Blue Water Inn, dem einzigen Motel im Ort, check ich ein. Es ist zwar nur ein Drittel so teuer wie das Best Western in Gig Harbor, aber auch mindestens dreimal so schlecht. Die $47 sind gerade noch akzeptabel. Der einzige Vorteil das es in unmittelbarer Nähe zum Fährhafen liegt. Den letzten Puffertag werde ich für einen zusätzlichen Tag in Seattle nutzen und die Wettervorhersage klingt vielversprechend: mildes sonniges Herbstwetter für die nächsten fünf Tage.
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Gefahrene Strecke: 107 Meilen +++ Unterkunft: Blue Water Inn, Kingston +++ Wetter: 15 Grad C, sonnig
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25. Tag: SEATTLE: Kerry Park › Pike Place Market › SAM › S. Public Library › Dr. José Rizal Park
Seattle ist die größte Stadt im Nordwesten der USA. Seattle ist neben Vancouver und Portland der Verkehrsknotenpunkt und das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum der Region Pazifischer Nordwesten. Seattle trägt die Beinamen „The Emerald City” (Die Smaragdstadt), was eine Anspielung auf das viele Grün in der Stadt ist. Als bauliches Wahrzeichen von Seattle gilt der für die Weltausstellung 1962 errichtete Turm „Space Needle.” Seattle wird neben Bergen und Hügeln vom Wasser dominiert. An der westlichen Seite erlaubt der Puget Sound einen Zugang zum Pazifik. Innerhalb der Stadt befinden sich mehrere Seen, wie etwa der Lake Washington und der Lake Union, die mit Kanälen verbunden sind. Die Stadt wurde benannt nach Noah Sealth, Häuptling der Duwamish und Suquamish, besser bekannt unter dem Namen Chief Seattle. Quelle: wikipedia
Zum Sonnenaufgang möchte ich in Seattle sein. Ich übersehe das die Fähre Kingston am Sonntag erst um 6.25 Uhr verlässt. Bis ich in Seattle eintreffen würde, wäre es für den Sonnenaufgang bereits zu spät. Man sollte den Fährplan schon genauer lesen, speziell was ein Asterix hinter der Uhrzeit bedeutet. Ein peinlicher Fauxpas! In Bainbridge legt die Fähre um 5.20 Uhr ab. Von Kingston bis nach Bainbridge sind es 16 Meilen mir bleiben 25 Minuten um die Fähre zu erreichen. Vier Minuten vor Ablegen der Fähre erreiche ich das Terminal. Puh, noch mal Glück gehabt. Von der Fähre aus, sehe ich bereits die Space Needle in der Nacht leuchten. Endlich wieder in Seattle, die zwar den offiziellen Spitznamen Emerald City trägt, aber auch als Rainy City, Gateway to Alaska, Queen City und Jet City bekannt ist. Vom Seattle Terminal bis zum Kerry Park sind es weniger als drei Meilen. Da kann ich unterwegs noch tanken und einen Kaffee trinken. Am Kerry Park mache ich einige Bilder, auch wenn Mount Rainier unter einer orangebraunen Dunstglocke verschwunden ist. Ich werde es am nächsten Tag zum Sonnenuntergang nochmal versuchen.
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Für „Early Birds” sind die Parkhausgebühren am Pike Place Market günstig $10 für den ganzen Tag. Am schönsten ist der Besuch des Pike Place Market am frühen Morgen, wenn die Fisch-, Obst-, Gemüse- und Blumenverkäufer ihre Stände aufbauen und der Markt noch nicht von Touristen überlaufen ist. Im Seattle Best Coffee hole ich mir einen Caramel Apple Spice und laufe zum Pioneer Square. In diesem Viertel findet man noch viele alte historische Ziegelgebäude, u.a. das Pioneer Building, J&M Hotel Building oder Cadillac Hotel. Eine Institution ist das Merchants Cafe, das älteste Restaurant in Seattle. Der Stadtplan auf Papier ist out, mittlerweile verwende ich Stadtpläne nur noch auf dem iPhone, die einen via GPS überall hinlotsen. Bei der Rückkehr zum Pike Place Market gibt es einen Imbiss im Pike Place Chowder. Natürlich eine Chowder, was sonst! Ich habe in den letzten Wochen öfters eine Clam Chowder gegessen, aber hier gibt es wirklich die beste Clam Chowder. Auch die Fleischspießchen beim Koreaner im Pike Place Market sind nicht zu verachten. Ein Besuch im ersten Starbucks in Seattle darf natürlich auch nicht fehlen. Der Andrang ist so riesig, dass einige Minuten vergehen bis ich einen Latte bekomme. Anschließend besuche ich das SAM (Seattle Art Museum), wo gerade die Ausstellung „Luminous The Art of Asia” läuft. 1300 Jahre alte buddhistische Figuren, farbenprächtige Kimonos, furcherregende Masken, tibetanische Mandalas und viele weitere Exponate sind ausgestellt.
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Nur einige Minuten zu Fuß entfernt, liegt die Seattle Public Library. Das futuristische $165 Millionen Gebäude aus Stahl und Glas ist architektonisch innen wie außen beeindruckend. Die Inneneinrichtung ist sehr modern gestaltet: zitronengelbe Rolltreppen, rosa Stühle und über 130 Wi-Fi Computer sorgen für ein außergewöhnliches Erlebnis. Die spiralenförmigen Bücherregale erstrecken sich über mehrere Stockwerke. Ausladende Lesezonen, ein Tech-Center und Café laden zum längeren Verweilen ein. Am Nachmittag schaue ich in der Dahlia Lounge vorbei, als kleine Zwischendurchmahlzeit gibt es einen Apple Bread Salad. Es wurde auch Zeit... endlich kommt die lang ersehnte Sonne hervor. Ich rufe das Hotel Four Points by Sheraton an, ob ich bereits einen Tag früher als geplant kommen kann. Prima, alles geht klar. Nachdem ich den ganzen Tag in der Innenstadt herum gelaufen bin, melden sich meine Füße das es langsam genug ist. Die letzten Schritte führen mich zum Dinner in die Dahlia Lounge.
Ich bestelle als Appetizer: Parsley Root Soup (Salt Cod on Toast, Lemon Peel, Green Sauce), als Hauptgang: Rotisserie Roasted Five Spice Duck (Five Spice Duck, Pad Thai Noodles, Tamarind, Bird's Eye Chiles, Peanuts, Egg, Red Boat Fish Sauce) und als Dessert: Triple Coconut Cream Pie (White Chocolate, Toasted Coconut). Der Coconut Cream Pie ist so was von göttlich, ach was sage ich, himmlisch. Alleine nur dafür lohnt es sich in die Dahlia Lounge oder Dahlia Bakery zu gehen. Nachdem sehr guten Abendessen fahre ich zum Dr. José Rizal Park. Die Aussicht von der gleichnamigen Brücke auf Downtown ist eine beliebte Foto-Location zu Sonnenuntergang. Leider vibriert die Brücke sobald Autos darüber fahren und das ist nicht gerade zuträglich für die Bildschärfe. Am späten Abend komme ich im Four Points by Sheraton an. Wenn auch die unmittelbare Umgebung nicht gerade schön ist, das Hotel liegt nur wenige Minuten zu Fuß vom Seattle Center entfernt und mit der Monorail ist man gleich in Downtown.
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Gefahrene Strecke: 21 Meilen +++ Unterkunft: Four Points by Sheraton, Seattle +++ Wetter: 14 Grad C, bewölkt bis sonnig
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