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26. Tag:  SEATTLE: Alki Beach › Seattle EMP › Washington Park Aroboretum › Kerry Park
Am frühen Morgen bin ich am Alki Beach. Alki Point ist der westlichste Punkt im West Seattle District. Hier befindet sich auch der Alki Beach Park, wo die ersten weißen Siedler am 13. November 1851 landeten. Ein kleiner Leuchtturm befindet sich dort und ist für Besucher zwischen Juni und August zugänglich. Hier kann man sowohl zu Sonnenaufgang als auch zu Sonnenuntergang das Panorama von Seattles Skyline fotografieren. Wassertaxis pendeln in regelmäßigen Abständen zwischen dem West und Ostufer. Leider ist zu Tagesanbruch das Wetter diesig und kein optimales Licht zum fotografieren.

Danach schaue ich beim Seattle Experience Music Project vorbei. Das Museum befindet sich auf dem Gelände des Seattle Center in unmittelbarer Nähe zur Space Needle. Das vom Architekten Frank Gehry entworfene Gebäude errinnert mich mit seinen geschwungenen Linien an seine anderen Bauten, wie das Guggenheim Museum in Bilbao oder die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, ohne deren Eleganz zu erreichen. Der Washington Park Arboretum ist mein nächstes Ziel. Lake Washington-Union Bay enthält eine der größten und bedeutendsten Feuchtgebiete am Lake Union. Das Gebiet ist u.a. Lebensraum für den Chinook Lachs sowie Weißkopfseeadler. Der Arboretum Waterfront Trail, ein 1,8 Meilen Loop, führt mich zu den Marsh und Foster Islands. Nachdem abwechslungsreichen Spaziergang führt die Fahrt weiter zum Gas Works Park am Lake Union.

Ich hole mir eine Portion Fish & Chips in Ivar's Seafood Bar und mache eine Ruhepause. Gas Works Park ist ein kleiner Park mit einem stillgelegten Gaswerk am Nordufer des Lake Union und ein beliebtes Ausflugsziel. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht auf Downtown und den Lake Union. Neben Gas Works Park zählen Alki Beach, Kerry Park und Dr. José Rizal Park zu den schönsten Plätzen, wenn man die Skyline von Seattle fotografieren möchte. Ein kurzer Umweg über die Dahlia Bakery – die Coconut Cream Pie Bites sind einfach jede Kaloriensünde wert – bevor ich nochmals zum Kerry Park fahre, in der Hoffnung Mount Rainier vor die Kamera zu bekommen. Und siehe da, es hat sich gelohnt – Mount Rainier zeigt sich in seiner vollen Pracht. Ich mache zahlreiche Bilder u.a. auch von der Space Needle, eingerahmt von der Skulptur „Changing Form” (1971). Im Gegensatz zum gestrigen Sonnenaufgang ist das Fotografieren am Spätnachmittag ein Geduldsspiel. Entweder laufen Touristen vor die Linse oder Kinder vergnügen sich in der Skulptur. Da muss man schon einige Zeit aufbringen bis die Bilder im Kasten sind. Aufsehen erregt ein Fotograf mit seiner riesigen ARRIFLEX 535B Filmkamera auf einem Sachtler Stativ. Da schaut meine Nikon D700, selbst mit montierten 70-200 mm Teleobjektiv, wie eine Spielzeugkamera aus.

Nach dem Sunset-Shooting führt mich der Weg ins Nishino, dem wohl besten japanischen Restaurant in Seattle. Ich habe Glück das ich noch einen Platz an der Bar ergattern kann, denn wenig später ist jeder Platz besetzt. Als Appetizer gibt es: Albacore Tuna Tartare (Minced Albacore with Ginger Salsa, garnished with Taro Chips). Es folgen einige Sushis: Ebi (Shrimp), Tako (Octopus), Shake (Salmon). Danach gibt es eine Madison Park Roll (Salmon, Shrimp, Crab and Egg Crepe outside) und als Abschluss eine Udon (thick Wheat Noodle in Soup with Shrimp Tempura). Man schmeckt jede einzelne Komponente heraus und die Gerichte sind auch für das Auge kunstvoll angerichtet. Ein Muss für jeden Sushi-Liebhaber.


Gefahrene Strecke: 34 Meilen +++ Unterkunft: Four Points by Sheraton, Seattle +++ Wetter: 16 Grad C, sonnig



27. Tag:  SEATTLE: Lake Union › U District › Capitol Hill › Gas Works Park
Heute werde ich den Vormittag ganz relaxed am Lake Union verbringen. In Louisa's Café Bakery gehe ich frühstücken und schaue mir dann die Hausboote am Ostufer des Lake Union an. Entlang der Fairview Ave E kann man eine stattliche Anzahl von Hausbooten sehen, besonders schöne Exemplare am Mallard Cove. An einigen Anwesen steht ausdrücklich „Fotografieren verboten” und deren Privatsphäre sollte man auch respektieren.

Vom Lake Union ist es nur ein Katzensprung zum University District. Im U Distric fühle ich mich irgendwie „alt” unter all den jungen Studenten. Der Bereich entlang des University Way ist eine Fressmeile, voll mit kleinen Imbissstuben, Cafés, Music-Stores, Bücherläden, Kinos. Ich gehe im Thai 65 essen, eine der zahlreichen günstigen Imbissstuben für Studenten. Der U District hat seinen Namen vom Sitz der University of Washington. Anschließend fahre ich nach Capitol Hill, die meist besiedelte Wohngegend in Seattle und auch eines der reichsten, darunter die „Millionaire Row” auf der 14th Avenue E. Ich finde die Gegend ganz nett, aber nicht was ich mir noch ein zweites Mal ansehen müsste.

Am spätem Nachmittag fahre ich wieder zum Gas Works Park. Mit dem Lake Union und der Skyline im Hintergrund eine der schönsten Viewpoints in Seattle. Zahlreiche Yachten, Ruder- und Segelboote sind zu sehen, Wasserflugzeuge starten vom Südufer zu Rundflügen. Es ist richtig warm, aber wenn die Sonne untergeht, kühlt es sehr stark ab. Im Rover's habe ich zum Dinner einen Tisch reserviert. Inhaber und Küchenchef Thierry „The Chef in the Hat” Rautureau, mit zahlreichen Awards ausgezeichnet, führt das Rover's seit 1987. Abseits von der Straße liegt das Restaurant unscheinbar in einem Hinterhof. Mit nur sieben Tischen kann man in wohliger und ruhiger Atmosphäre gediegen speisen. Ich bestelle das fünfgängige „Discovery Menu.” Mit einem Amuse Bouche (Butternut Squash Soup + Smoked Salmon, Ikura, Fennel + Herbel Cherre, Apple, Caper Lemon Dressing) beginnt das Dinner. Es folgt als erster Gang: Duck Confit, marinated Raclette, Pickled Pear, Walnut Vinaigrette. Zweiter Gang: Neah Bay Salmon, Parisian Cheese Dumpling, Butternut Squash, Sherry Vinegar. Dritter Gang: Verjus Granité. Vierter Gang: Braised Ribs, Corn Mousse, Mustard Greens, Sage Demi. Fünfter Gang: Symphony of Desserts. Seine französische Wurzeln spiegeln sich in seiner Küche wieder. Das mit Abstand höchste kulinarische Erlebnis auf meiner Reise.


Gefahrene Strecke: 14 Meilen +++ Unterkunft: Four Points by Sheraton, Seattle +++ Wetter: 18 Grad C, sonnig



28. Tag:  SEATTLE: University of Washington › Fremont › Alki Beach › Dr. José Rizal Park
Die University of Washington wurde 1861 gegründet. Sie ist nach ihrer Lage im US-Bundesstaat Washington benannt. Auch bekannt als Washington oder UW, im lokalen Umfeld auch „The U” bzw. „U-Dub”, ist sie die größte Universität im pazifischen Nordwesten und eine der ältesten Institutionen für höhere Ausbildung an der US-Westküste. Sie zählt zu den besten staatlichen Universitäten des Landes, den sogenannten Public-Ivy-Universitäten. Die Universität besteht aus drei Teilen: dem mit 2,8 km² größten Campus in Seattle, und zwei weiteren, höheren Lerninstitutionen in Tacoma und Bothell. Quelle: wikipedia

Zum Frühstück hole ich mir verschiedene Pastries aus der Dahlia Bakery. Sie sind gut, aber kein Vergleich zu den köstlichen Coconut Cream Pies. Da ich gestern nur einen Bruchteil der University of Washington gesehen habe, möchte ich mir heute etwas mehr Zeit dafür nehmen und das eine oder andere interessante Gebäude fotografieren. Die University of Washington 1861 gegründet, wurde 1895 auf dem jetzigen Standort verlegt. Über 500 Gebäude, alt und neu, befinden sich auf dem Campus. Darunter das Burke Museum of Natural History and Culture sowie die Henry Art Gallery, das erste öffentliche Kunstmuseum in Washington. Der Rainier Vista Weg zum Drumheller Fountain wird flankiert von Bäumen und alten Gebäuden mit direkten Blick auf Mount Rainier.

Wenn man entlang der vielen Wege läuft und die historischen Gebäude sieht, kann man sich kaum vorstellen das es sich hier um eine Universität handelt. Sehr fotogene Gebäude sind u.a. Denny Hall (1895), Electric Engineering Building, Gerbering Hall (1949), Guggenheim Hall (1929), Mary Gates Hall (1928), Suzzallo Library (1926), The Library Arts Quadrangle (1917-1950) und noch viele andere. Einige Gebäude kann man nur zu Sonnenaufgang, andere wiederum nur am späten Nachmittag fotografieren.

Ein Trip in den Fremont District. Flippige Geschäfte findet man auf der N 35th St, aber auch die historische Fremont Bridge. Die zweiflügelige Zugbrücke wurde 1917 in Betrieb genommen und verbindet Fremont mit Queen Anne. Aufgrund ihrer geringen Höhe öffnet sie sich im Durchschnitt 35 mal pro Tag, die am häufigsten geöffnete Zugbrücke in den USA. Die Fremont Bridge wurde 1982 ins National Register of Historic Places aufgenommen und gilt auch als eines der vielen Wahrzeichen von Seattle. Die Stahlskulptur „Mon Sruang” des Fremont Künstler Mark Stevens an den Epi Apartments sticht mir gleich ins Auge. „Mon Sruan” übersetzt aus dem Thai bedeutet „Schmuck des Himmels.” Die Lenin Statue muss ich mir nicht ansehen, aber der Fremont Troll unter der Aurora Bridge (N 35th) ist lustig. Eine über fünf Meter hohe Betonskulptur, die mit der Hand einen VW Beetle zerquetscht. Leider kann ich kein Foto schießen, weil der Troll wegen Bauarbeiten eingezäunt ist. Zum Mittagessen gehe ich in die Dahlia Lounge, es gibt Tom's Tomato Soup und einen Dungeness Crabcake (Crabcake, Satina Potatoes, Sweet Peppers, Harissa Yougurt, Olive). Die Tomatensuppe ist gut, aber nicht frisch auf Bestellung püriert, wie ich sie im Serratto in Portland serviert bekam. Der Crabcake dagegen ist sehr lecker.

Ich spaziere an der Waterfront, wo auch das Seattle Aquarium zu Hause ist, entlang. Es ist nicht so ein Trubel wie in San Franciscos Fisherman's Wharf, aber neben Pike Place Market, den jährlich über 10 Millionen Menschen besuchen, die am meisten besuchte Sehenswürdigkeit in Seattle. Eine schöne Foto-Location ist auch der Industriehafen von Seattle, der 2011 sein hundertjähriges Jubiläum feiert. Den Nachmittag verbringe ich gemütlich am Alki Beach. Auf der Rückfahrt schaue ich noch kurz in die Art Wolfe Photography Gallery (1944 1st Ave S) vorbei. Seattle Chinatown-International District ist direkt in der Nähe, wo ich im Kau Kau BBQ & Seafood Restaurant essen gehe. Im Fenster sehe ich schon die gegrillten Enten und Hähnchen auf mich warten. Die Roasted BBQ Duck wird nur grob zerhackt und mit Reis und einer scharfen Sauce serviert. Warum gibt es so eine Delikatesse nicht zu Hause beim Chinesen? Seit dem frühen Abend verschlechtert sich das Wetter. Dunkle Wolken ziehen auf und es fallen ein paar Tropfen vom Himmel. Am Abend meines letzten Urlaubstages packe ich schon mal den Koffer. Schade, dass die vier Wochen zu Ende gehen.

Gefahrene Strecke: 18 Meilen +++ Unterkunft: Four Points by Sheraton, Seattle +++ Wetter: 17 Grad C, sonnig, wolkig