MyCSSMenu Save Document

17. Tag:  EAGLE CREEK › HISTORIC COLUMBIA RIVER HIGHWAY › LOST LAKE
Der Historic Columbia River Highway ist ein ursprünglich 120 Kilometer langer Scenic Highway in Oregon zwischen dem Sandy River bei Troutdale und The Dalles. Er war der erste als Scenic Highway gebaute Highway in den USA und ist deshalb im National Register of Historic Places und als National Historic Landmark eingetragen. 1983 wurde die Strecke in das National Register of Historic Places eingetragen. 1984 bezeichnete die American Society of Civil Engineers den Highway als National Historic Civil Engineering Landmark. 1999 wurde er zur National Scenic Byway - All American Road erklärt, und im Jahr 2000 erhielt er mit der Einstufung zur National Historic Landmark den höchstmöglichen Schutzstatus. Quelle: wikipedia

Die Wettervorhersage sagt Sonnenschein voraus, dass heißt frühzeitig aufstehen. Da ich den Koffer, Notebook und iPad dabei habe und des öfteren Autos am Eagle Creek Parkplatz aufgebrochen wurden, parke ich sicherheitshalber den Wagen am Camping Parkplatz, eine halbe Meile vor dem Eagle Creek Trailhead. Vor Tagesanbruch mache ich mich auf dem Weg zu den Punchbowl Falls. Das es zwischendurch heftig im Fluss plätschert, kann ich mir nicht erklären... vielleicht sind es Wassergeister? Selbst nicht ganz schwindelfrei überstehe ich auch die zwei schmalen Passagen entlang des Eagle Creek Trail. Das an der Engstelle im Felsen befestigtes Stahlseil hilft zu meiner Beruhigung. Eine Wolke liegt direkt über die Metlako Falls – ein Bild wie aus einem Fantasy-Film.

Kurz nach Sonnenaufgang erreiche ich die Lower Punchbowl Falls. Nur wie hinunterkommen? An einer steilen Stelle sehe ich die Möglichkeit hinabzusteigen. Aber bereits nach einigen Schritten merke ich wie rutschig es ist und es vielleicht doch vernünftiger wäre den Abstieg zu unterlassen. Irgendwie siegt aber doch das „Must-see-Feeling” und ich versuche hinunterzusteigen. Ein paar Schritte geht es gut, dann rutsche ich ungeplant einige Meter den aufgeweichten Hang hinunter. Beschmutzt von oben bis unten laufe ich zum Flussbett des Eagle Creek. Der Weg zurück gestaltet sich ungleich schwieriger, denn ich komme nur wenige Schritte hoch und dann rutsche ich wieder ab. Nur mit allergrößter Mühe kann ich mich an Steinen und Ästen den Hang hochziehen. Da war der Zwischenfall an der Shi Shi Beach am dritten Tag eher harmlos. Die Punchbowl Falls sehe ich mir von oben und vom Flussbett aus an. Danach mache ich mich wieder auf dem Rückweg und fotografiere noch das eine oder andere interessante Motiv. Besonders faszinierend finde ich die mit Moos bewachsenen Bäume. Als ich am Eagle Creek entlang laufe, weiß ich auch was es mit dem Plätschern am Morgen auf sich hatte... Lachse springen im Eagle Creek herum. Nach über dreieinhalb Stunden Eagle Creek Wanderung bin ich wieder am Auto und wechsle die verschmutze Kleidung.

Anschließend geht es auf der Interstate 84 über Hood River nach Mosier. Ab Hood River hat sich die Landschaft stark verändert. Von den feuchten, saftig grünen Cascade Mountains zum trockenen Columbia River Plateau. In Mosier beginnt der zweite Abschnitt des Historic Columbia River Highway der bis nach The Dalles führt. Am Rowena Crest Overlook hat man eine schöne Aussicht auf die Columbia River Gorge und The Dalles. In The Dalles mache ich kehrt und fahre ins Hood River Valley. Am Panormanic View Point bietet sich eine schöne Aussicht auf das Hood River Valley mit seinen unzähligen Obstgärten, Weinbergen und Mount Hood. Ein Stop beim The Gorge White House bevor ich zum Lost Lake fahre.

Leider versteckt sich Mount Hood hinter dicken Wolken als ich am Lost Lake ankomme, und es ist auch empfindlich kühler. Im Vergleich zu den 21 Grad C in The Dalles zeigt das Thermometer nur noch 12 Grad C an. Nach einer Ruhepause und einigen Fotos mache ich mich wieder auf die Weiterfahrt. Ich fahre auf der Lolo Pass Road Richtung Highway 26. Auf dem ersten Abschnitt ist die achtzehn Meilen lange Lolo Pass Road nicht mehr als ein Fahrzeug breit. Den Gegenverkehr kann man nur in den dafür angelegten Buchten passieren. Nach einem Drittel der Strecke wechselt der Asphalt in eine Dirt/Gravel Road. Während der Fahrt begegne ich keinem einzigen Fahrzeug. Hier möchte ich keine Motorpanne haben und bis jemand mal vorbei kommt, können Stunden vergehen. Am Lolo Pass ist Mount Hood in der späten Nachmittagssonne zu sehen. Am frühen Abend erreiche ich Government Camp, wo ich zwei Nächte im Best Western „Mount Hood Inn” übernachten werde. Der kleine Ort ist mit seinen Motels, Bars und Restaurants schick herausgeputzt und ähnelt an manche mondäne Alpenorte.


Gefahrene Strecke: 161 Meilen +++ Unterkunft: Best Western, Government Camp +++ Wetter: 21 Grad C, sonnig, wolkig



Portland Center Stage

18. Tag:  TRILLIUM LAKE › TIMBERLINE LODGE › LOLO PASS
Zum Sonnenaufgang bin ich am Trillium Lake. Bei 7°C ist es ganz schön frisch beim Spaziergang am See. Der Gipfel des Mount Hood versteckt sich unter tief hängenden Wolken, da brauche man nicht auf den Sonnenaufgang zu warten. Vom Trillium Lake bis hinauf zur Timberline Lodge, einem National Historic Landmark, sind es 8,4 Meilen. Auf 1817 m Höhe, am Fuß des Mount Hood, geht leichter Schneeregen nieder und in den höheren Lagen sind bereits die ersten Skifahrer unterwegs. In der Lodge gibt es ein üppiges Frühstücksbuffet. Ich backe mir eine Waffel an einem der Waffelautomaten und belege sie mit allen möglichen Zutaten – eine richtige Kalorienbombe.

Anschließend fahre ich zum Wandern nochmals auf den Lolo Pass. Urplötzlich schlägt es hinten ein. Nach dem heftigen Treffer ist die geplante Hot Spur Wanderung beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat. Der Schaden am Jeep Commander ist immens – die linke Fahrzeugseite ist oberhalb der Stoßstange stark eingedrückt und die hintere Fensterscheibe zerbrochen. Die Stoßstange hängt herunter, lässt sich aber wieder einigermaßen fixieren. Eigentlich ist eine zweite Übernachtung im Best Western geplant, aber diese ist nun auch hinfällig. Ich kann noch rechtzeitig auschecken und fahre mit dem arg ramponierten Wagen die 50 Meilen-Strecke zurück nach Portland.

Am Portland International Airport tausche ich die Fahrzeuge. In der National Choice Line steht ein weißer Dodge Nitro mit nur 353 Meilen auf dem Tacho. Der Dodge Nitro ist zwar etwas kleiner als der Jeep Commander, aber dafür auch in besseren technischen Zustand. Vermisst habe ich beim Jeep Commander den Warnton bzw. das Signallicht beim Verschließen der Türen. Auch die Türgriffe sitzen am Dodge Nitro im Gegensatz zum Jeep Commander an der richtigen Stelle. Dafür gestaltet sich das Anbringen des iPad am Lüftungsgitter fummeliger. Nachdem die Sachen umgeladen sind, fahre ich zum Silver Cloud Inn, wo ich bereits einige Tage zuvor übernachtet habe. Irgendwie hat der heftige Crash doch seine Nachwirkungen, 100% fit fühle ich mich nicht mehr. Vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung? Ich schaue mir trotzdem die alten Häuser im Alphabet Historic District an, gehe noch in der Bar Mingo zum Abendessen, und will mich dann nur noch ausruhen.


Gefahrene Strecke: 121 Meilen +++ Unterkunft: Silver Cloud Inn, Portland +++ Wetter: 15°C, bewölkt



19. Tag:  CEDAR CREEK GRIST MILL
Es ist ein trister Morgen in Portland und der Wetterbericht für die nächsten beiden Tage ist nicht gerade ermunternd: Regen und nochmals Regen. Bevor ich Portland verlassen werde, gehe ich nochmal in die Saint Honoré Bakery. Bei einem Vanilla Latte und Éclair Café überlege ich mir, was ich an diesem verregneten Tag tun werde. Auf der Interstate 5 fahre ich nördwärts nach Woodland, während sich in der Gegenrichtung der Berufsverkehr nach Portland staut. Unterwegs verdrücke ich das Normandy Apple Toast (A pain Perdu of Brioche and Pastries baked in a Custard flavored with Vanilla and Pommeau Apple Wine, topped with Fresh Apples), das ich in der Saint Honoré Bakery mitgenommen habe. Der noch lauwarme Apfelkuchen schmeckt göttlich. In der Nähe von Woodland schaue ich mir die Cedar Creek Grist Mill an. Die Mühle, die 1876 erbaut und über die Jahre hinweg aufwändig restauriert wurde, ist ein sehr schönes Fotomotiv.

Zurück auf der Interstate 5 geht es auf den Highway 12 oder auch White Pass Scenic Byway. In Mossyrock lege ich den nächsten Stop ein. Ich gehe ins The Pantry Cafe. Es ist genügend Zeit für einen längeren Plausch mit der Besitzerin. Zwischendurch hört der Regen auf, aber die Hoffnung auf trockenes Wetter hält nur wenige Meilen. Die Wolken hängen wie Wattebäuschen in den Wäldern. Am späten Nachmittag komme ich in Packwood an und suche mir eine Unterkunft. Zum Abendessen gibt es ein Rib-Eye Steak mit French Fries im Blue Spruce Salon. Über die Qualität hülle ich lieber den Mantel des Schweigens. Die wenigen Bilder auf der Speicherkarte zeigen, dass ich heute wenig Lust zum fotografieren hatte. Die Wettervorhersage hellt meine Stimmung nicht auf, denn erst übermorgen soll es schöner werden.


Gefahrene Strecke: 162 Meilen +++ Unterkunft: Colwitz River Lodge, Packwood +++ Wetter: 14 Grad C, Regen