29. Tag: CALGARY › Lougheed House › Chinook Centre › Calgary Int'l Airport
In den Morgenstunden fahre ich nochmals in die Innenstadt von Calgary. Nur wenige Minuten vom Calgary Tower entfernt, findet man an der 707 13 Avenue SW ein schmuckes Sandsteingebäude. Das Lougheed Haus, auch als Beaulieu bekannt, war einst die Heimat von Senator James Alexander Lougheed und Lady Isabella Hardisty Lougheed, die Großeltern des späteren Premierministers von Alberta Peter Lougheed. Das Sandsteingebäude wurde 1891 erbaut und 1907 vergrößert. Das Lougheed House war in den folgenden Jahrzehnten eine der stattlichsten Villen im Westen Kanadas und ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in Calgary. Seit 1995 ist es eine National Historic Site und Sehenswürdigkeit in Calgary.
Der Macleod Trail zählt zu den Ein- und Ausfallstraßen in Calgary, auch an diesem Morgen ist die Straße stadteinwärts hoffnungslos verstopft. Im Chinook Centre, die größte Mall in Calgary, mache ich einen Bummel durch die Einkaufspassagen. Zum Shoppen bin ich nicht hier, eher weckt die Eröffnung des Apple Store mein Interesse. Ich verweile einige Zeit im Apple Store und schaue die neueste Hardware und Zubehör an. Im Food Court gibt es Orange Chicken und Nudeln vom ManchuWOK. Geschmacklich nach dem gleichen Muster wie Panda Express und andere asiatische Fast Food-Ketten. Ich hole mir noch einen leckeren Eisbecher bei Marble Slab Creamery und danach geht es auf dem Deerfoot Trail wieder nordwärts. Ein letzter Stop am Fort Calgary bevor ich zum Flughafen fahre.
Innerhalb weniger Minuten ist die Mietwagenrückgabe erledigt und anschließend hole ich mir das Board-Ticket am elektronischen KLM-Schalter. Auch beim Rückflug ist die größere Beinfreiheit am Notausgang die 50€ Aufpreis wert. Bis zum Abflug sind es noch drei Stunden, die Zeit überbrücke ich in Kelsey's und esse ein Sandwich. Um 16.15 Uhr landet der Airbus 330 aus Amsterdam in Calgary. Innerhalb einer Stunde wird das Flugzeug entladen, gesäubert, vollgetankt und anschließend beginnt sofort das Boarding. Pünktlich um 18.05 Uhr rollt der Airbus auf die Startbahn. Während des Fluges schreibe ich den Reisebericht zu Ende und versuche zu schlafen, aber ich bekomme kein Auge zu. Wahrscheinlich war es ein Kaffee zu viel in Calgary.
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FAZIT
Landschaft Die Highlights waren der Glacier NP, Lake O'Hara, Moraine Lake, Jasper NP, Kananaskis Country und unzählige Wasserfälle. Die herbstliche Laubfärbung tauchte den Icefields Parkway und Highway 40 im Kananaskis Country in die wunderschönsten Farben. Die schönsten, teils auch anstrengenden Hikes: Bear's Hump im Waterton Lakes NP, Avalanche Lake im Glacier NP, Lake Oesa & Lake Opabin am Lake O'Hara und der Icewalk auf dem Athabasca Glacier. Die schönsten Straßen: Icefields Parkway, Highway 40 im Kananaskis Country, Mount Edith Cavell Road und Lake Minnewanka Loop. Der einzige negative Punkt war der übermäßige Kommerz in Banff. Ob nun Kanada im Sommer oder Herbst, beide Jahreszeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Flüsse, Seen und Wasserfälle führen im Sommer mehr Wasser, dafür genießt man Ende September die herrliche Laubfärbung.
Tiere
Tiere gab es viele zu sehen, so viele wie noch nie auf meinen bisherigen Reisen durch Nordamerika: Elche, Wapiti Hirsche, Braun- und Schwarzbären, Mountain Goats, Bighorn Sheeps, Biber und sogar einen Grauwolf. Die kleinen putzigen Tiere waren ebenso darunter: Chipmunk, Columbia Ground Squirrel, Golden Mantled Ground Squirrel, Red Squirrel, Marmot, Pika.
Wetter Das Wetter zeigte all seine Facetten von spätsommerlich warm bis winterlich kalt, von sonnig bis regnerisch. Laut Wetteranalysen war es eines der feuchtesten Sommermonate der letzten Jahre in Kanada. In den vier Wochen hatte ich trotzdem nur drei Regentage und eineinhalb Tage mit Schneefall. Die restlichen Tage war bestes sonniges Herbstwetter, einschließlich des einen oder anderen kurzen Regenschauers. Wenn das Wetter anfangs nicht so feucht gewesen wäre, wäre ich einen Tag länger im Glacier NP in Montana geblieben. Von den geplanten Hikes fielen nur Opal Falls und teilweise der Wilcox Pass Trail ins Wasser. Aber so ist es im Urlaub, die beste Planung nützt nichts, wenn das Wetter nicht mitspielt.
H/Motel/Lodge/Camping Das Fairmont Banff Springs war das luxuriöseste Hotel, auch wenn die „bezahlbaren” Zimmer in der Zimmergröße nicht mit modernen Luxushotels mithalten können, was an den Räumlichkeiten in dem historischen Gebäude liegt. Größere Zimmer sind im Banff Springs Hotel entsprechend teuer eine Suite kostet pro Nacht (!) über $700. Eine Suite in einem Luxushotel in Las Vegas bekommt man bereits für weniger als die Hälfte. Das Many Glacier Hotel oder Num-Ti-Ja Lodge beziehen ihr Renommee durch ihre Historie und traumhaften Lage, ansonsten genügen sie bestenfalls durchschnittlichen Ansprüchen. Einige kleine Campgrounds waren bereits geschlossen, aber zum Wild Camping hätte man immer einen Platz gefunden.
Kulinarik Ich war überrascht so viele hervorragende Restaurants auf dieser Reise zu finden. Einige durch vorherige Suche, wie das River Cafe in Calgary und Tekarra in Jasper durch Empfehlungen das Whitefish Lake Restaurant in Whitefish und Deer Lodge am Lake Louise durch einfach ausprobieren das Samurai im Banff Springs Hotel, Maple Leaf in Banff, Storm Mountain Lodge im Banff NP und Truffle Pigs in Field. In diesen Restaurants wird auch der kulinarische Liebhaber verwöhnt. Bei den Restaurant-Ketten stach das The Keg positiv heraus.
Kosten
Bei den Kosten sollte man sich im vornherein im Klaren sein das ein Kanada-Urlaub wesentlich teurer kommt, als ein vergleichbarer USA-Urlaub. Die vier Wochen Kanada im Herbst 2010 kosteten ein Drittel mehr als die vier Wochen Southwest USA im Frühjahr 2010. Die H/Motels, Restaurants und sonstige Nahrungsmittel sind erheblich teurer, speziell in den Nationalparks. Bei den Benzinpreisen war es in Kanada günstiger als in den USA. Den günstigsten Sprit tankte ich mit $0,93 in Calgary.
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