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4. Tag:  SEDONA › PHOENIX › SCOTTSDALE › BOYCE THOMPSON ARBORETUM SP › GLOBE
Es soll heute sehr kühl und windig werden, dazu gelegentlich Regen und Schneefall. Erst Morgen soll allmählich Wetterbesserung eintreten. Es hat auch keinen Sinn nördlich oder östlich auszuweichen, die Schlechtwetterfront durchzieht fast ganz Arizona. Da hilft kein Jammern, Augen zu und durch. Kurz nach 6 Uhr verlasse ich Sedona auf dem Highway 179 südwärts nach Phoenix. Nach wenigen Meilen auf der Interstate in den Bradshaw Mountains traue ich meinen Augen nicht. Es liegt Schnee auf der Interstate 17 und teilweise ist nur eine Spur befahrbar. Mit der Bereifung macht die Fahrerei nicht sonderlich Spaß, aber nach paar Meilen ist der Spuk vorbei. An den Außenbezirken von Phoenix kommt endlich die Sonne wieder zum Vorschein. Ich fahre nach Downtown und schaue was es dort interessantes zu sehen gibt. Sehenswert ist die Historic First Church, St. Mary's Basilica und die Arizona State University. Ein Eye-Catcher sind die zahlreichen Skulpturen entlang des Phoenix Convention Center und die 27 Meter hohe Spiegelskulptur „Art is a Guaranty of Sanity” im Westflügel des Phoenix Convention Center. Das Wells Fargo Museum dürfte auch einen Besuch wert sein, ansonsten ist die Innenstadt von Phoenix eher langweilig.

Weiter führt die Fahrt nach Scottsdale, östlich von Phoenix. Daily Dose Bar & Grill ist ein beliebter Treff in Scottsdales Old Town, dort gibt es ein paar leckere Tortillas zur Stärkung. Ich schlendere noch ein wenig durch Old Town und mache mich dann wieder auf die Weiterfahrt. Plötzlich blinkt ein Warnsignal im Cockpit: der Reifendruck soll überprüft werden. Ich fahre zur nächsten Tankstelle und fülle Luft ein. Zwar ist die Warnsignal verschwunden, aber ein mulmiges Gefühl bleibt. Hat eventuell der Reifen Schaden genommen als ich auf der steinigen Schnebly Hill Road in Sedona gefahren bin? Ein ähnliches Erlebnis hatte ich auf meiner SW-Reise 2008 und musste danach den Reifen flicken lassen. Ich entscheide mich die siebzehn Meilen zur National Mietwagenstation am Phoenix Sky Harbor Int'l Airport zurückzufahren und den Wagen sicherheitshalber zu wechseln. Ich bekomme wieder einen Jeep Liberty, dieses mal in Blau und mit 7,870 Meilenstand.

Am Spätnachmittag besuche ich den Boyce Thompson Arboretum State Park. Der State Park ist der älteste und größte botanische Garten in Arizona. In verschiedene Bereiche aufgeteilt, befinden sich Pflanzen aus aller Welt auf dem Gelände. Spätsommer und Herbst ist die beste Jahreszeit um die Monarch Schmetterlinge in dem Park zu beobachten. Die im Norden der USA und in Kanada beheimaten Monarch Schmetterlinge überwintern in Arizona, Kalifornien und Mexiko. Schmetterlinge sehe ich zwar keine, dafür aber zahlreiche Kolibris, die ebenfalls im Boyce Thompson Arboretum überwintern. Der letzte Fahrabschnitt führt nach Globe. Besonders der kurvige Streckenabschnitt von Superior über „Top of the World” bis nach Miami ist grandios. Der Ort Miami ist dagegen hässlich und wirkt „ausgestorben” wie eine Geisterstadt.


Gefahrene Strecke: 223 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Globe +++ Wetter: 15 Grad C, sonnig, stark bewölkt, windig



5. Tag:  GLOBE › HOLBROOK › Petrified Forest National Park
Der Petrified Forest National Park liegt im Nordosten Arizonas. Der Park gehört zum südlichen Colorado-Plateau und der Painted Desert, einer Wüste auf rund 1800 m über dem Meer. Er bewahrt geologisch bemerkenswertes Sedimentgestein der Obertrias mit einer Vielzahl an Fossilien. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald.” Im nördlichen Teil des Parks, der oberhalb der Interstate 40 zwischen Holbrook und Navajo liegt, befindet sich die „Painted Desert.” Diese ist ein trockenes Brachland, wo Erosion eine farbenfrohe Landschaft gestaltet hat. Das meiste versteinerte Holz kann im Südteil des Nationalparks betrachtet werden, hier finden sich auch alte Felsritzzeichnungen, sogenannte Petroglyphen. Die bekanntesten sind am „Newspaper Rock” angebracht. In dessen Nähe liegen auch die Ruinen eines Pueblos aus dem 11. Jahrhundert, des Puerco Pueblo. Quelle: wikipedia

Um 5.45 Uhr geht es auf dem Highway 60 nordwärts Richtung Show Low. Die Route ist traumhaft schön und die Fahrt durch den Salt River Canyon kann man einfach nur als spektakulär beschreiben. Um 8:30 erreiche ich den Südeingang des Petrified Forest National Park. In dem Park befinden sich zahlreiche verkieselte Holzstämme, daher auch der Name „Versteinerter Wald.” Einen versteinerten Wald gibt es nicht nur in Arizona, sondern auch in California, Yellowstone, Namibia, Lesbos, Thailand und sogar in Chemnitz.

Der erste Halt ist am Rainbow Forest Museum, wo sich die beiden Trails Giant Logs und Long Logs befinden. Zuerst schaue ich mir die zig Millionen Jahre alten versteinerten Holzstämme entlang des Long Logs Trail an. Zu dieser frühen Tageszeit begegne ich noch keinen einzigen Besucher entlang des Trails. Anschließend schaue ich mir noch die Giant Logs an. Der Long Logs Trail ist sicherlich der Schönere von beiden Trails. Ich möchte nicht wissen, wie viele „versteinerte Andenken” in den Taschen der Besucher verschwinden. Waren es heute Morgen noch unter 10 Grad C, ist die Temperatur mittlerweile auf 18 Grad C gestiegen. Beeindruckend ist die Farbenpracht in den Badlands der Blue Mesa. Die Tonschichten von weißer bis blaugrauer Farbe gaben diesem Teil des Parks ihren Namen. Zusätzlich führt der Trail eine Meile lang durch diese farbenprächtige Landschaft. Die Painted Desert am nördlichen Parkeingang beeindruckt mich nicht besonders und finde ich auch nicht so fotogen. Am frühen Abend komme ich in Holbrook an, suche mir ein Motel und schau dann noch beim Chinesen vorbei.


Gefahrene Strecke: 220 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Holbrook +++ Wetter: 18 Grad C, wolkig



6. Tag:  HOLBROOK › CHINLE › Canyon de Chelly National Monument
Der Canyon de Chelly liegt im Gebiet der Navajo Nation im Nordosten des US-Bundesstaates Arizona. Die nächstgelegene Ortschaft am Westende des Canyons ist Chinle. 1931 wurde der Canyon de Chelly National Monument und trägt seither den Namen Canyon de Chelly National Monument. Es steht unter der Verwaltung des National Park Service, das Land gehört jedoch nicht ihm, sondern den Navajo. Der Name „de Chelly” ist abgeleitet von „Tséyi’”, was in der Navajo-Sprache „Felsschlucht” bedeutet. Das Canyon de Chelly National Monument umfasst eine Gesamtfläche von rund 340 km². Die drei Haupt-Canyons sind der Canyon de Chelly mit etwa 43 km, der Canyon del Muerto mit 29 km und der Monument Canyon mit 16 km Länge. In den Canyons befinden sich zahlreiche Zeugnisse menschlicher Siedlungen, die auf eine erste Besiedlung bereits vor etwa 4500 Jahren hinweisen. Quelle: wikipedia

Um 4.15 Uhr sitze ich im Denny's, trinke einen Kaffee und mache mich anschließend auf dem Weg zum Canyon de Chelly National Monument. Die Fahrt auf der US 191 ist eintönig und ich bin froh zu Sonnenaufgang die Hubbel Trading Post National Historic Site erreicht zu haben. Anschließend fahre ich entlang des Canyon del Muerto (North Rim) zum Antelope House Overlook und Mummy Cave Overlook. Die Lichtbedingungen sind nicht die besten und so werden das nicht mehr als Dokumentationsbilder. Zurück im Visitor Center frage ich nach einer Jeep Tour im Inner Canyon. Ein Zettel mit Adressen verschiedener Anbieter hilft mir auf die Schnelle auch nicht weiter. Ungefähr zweihundert Guides arbeiten für acht Unternehmen, die Jeep Touren, Hikes und Reiten im Canyon de Chelly anbieten. Ich frage spontan im Holiday Inn nach einem Guide nach und habe Glück... ein Navajo bekommt meine Anfrage mit und bietet sich spontan als Guide an. Wir verabreden eine Vier-Stunden Private Jeep Tour durch den North- und South Canyon. Nachdem im Visitor Center das Permit ausgestellt ist, geht es endlich los. Der Guide sagt mir, das der Canyon derzeit als Filmlocation genutzt wird. Das Remake „Tonto & the Lone Ranger” mit Johnny Depp in der Hauptrolle wird u.a. im Canyon de Chelly und Monument Valley gedreht. Am Setup der Filmcrew kommen wir vorbei... wo sich Johnny Depp aufhält, weiß natürlich keiner.

Durch die Regenfälle sind die Washs tief mit Wasser gefüllt und die Dirt Road eine richtige Rumpelstrecke. Entlang der Fahrt hält der Navajo Guide außer an den üblichen Stops bereitwillig an zahlreichen fotogenen Plätzen, u.a. Cat Rock, Dog Rock, Navajo Fortress usw. Längere Fotostops sind am Antelope House Ruin und White House Ruin. Am White House Ruin hört man die Gespräche der Touristen und Souveniranbieter als Echo. Eine witzige Anekdote dazu. Ein junge Frau gibt dem Guide einen Zettel mit ihrer Anschrift und bittet mich um einen Job bei der Filmcrew. Wahrscheinlich hat sie mich aufgrund meiner Kameraausrüstung mit Jemanden von der Filmcrew verwechselt. Wir können darüber nur laut lachen. Am Ende der Tour zeigt mir der Navajo noch sein Grundstück als abschließendes Highlight seinen eigenen Slot Canyon. Nur wenige Fotografen haben diesen Slot Canyon bisher betreten dürfen. Eine schöne vierstündige Tour, die auch die happigen $200 wert war.

Nach der Rückkehr checke ich im Best Western ein. Den Spätnachmittag verbringe ich am South Rim mit seinen zahlreichen View Points, u.a. am Tsegi Overlook, Junction Overlook, White House Overlook u. Sliding House Overlook. Am White House Overlook treffe ich einen Korea Veteranen, der stolz die Reichweite seiner 800 mm Linse demonstriert. Längere Zeit verbringe ich am Spider Rock Overlook. Es ist faszinierend die Schattenwanderung am Spider Rock zu beobachten. Wirkt die imposante Steinformation noch fahl am späten Nachmittag, ändert der Sonnenuntergang dramatisch den Spider Rock. Mit dem letzten Sonnenlicht erreiche ich wieder Chinle. Der Besuch im Junction Restaurant versaut mir dann den restlichen Abend. Das Roastbeef zäh wie Leder, Fertigsoße über Kartoffelpampe und geschmackloses Fertiggemüse – ich wäre mit McDonalds besser bedient gewesen.


Gefahrene Strecke: 196 Meilen +++ Unterkunft: Best Western Canyon de Chelly Inn, Chinle +++ Wetter: 20 Grad C, sonnig