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1. Tag:  NÜRNBERG › AMSTERDAM › DETROIT › LAS VEGAS › MESQUITE
Früh am Morgen bringt mich das Taxi zum Nürnberger Flughafen. Um 6.40 Uhr startet der KLM cityhopper zu dem einstündigen Flug von Nürnberg nach Amsterdam. Auf dem Flughafen Schiphol angekommen, hole ich das Frühstück nach: Cafe Latte bei Starbucks, und ein Bacon/Egg Sandwich mit einem Smoothie von Grab and Fly. Selbst eine Stunde vor Abflug steht immer noch eine Riesenschlange am Abfluggate der Delta Air Lines, zudem das Boarding nur langsam voran geht. Grund sind die strengen Sicherheitsvorkehrungen der amerikanischen Airlines. Jeder Passagier muss eine Befragung über sich ergehen lassen, eine Sicherheitsschleuse (Nacktscanner) passieren und wird danach nochmals per Hand abgetastet. Diese für jede Person zeitraubende Prozedur hat zur Folge, dass sich der Abflug erheblich verzögert. Mit gut einer Stunde Verspätung startet der Airbus A330 nach Detroit. Da zwei Sitzplätze neben mir frei geblieben sind, kann ich mich hinlegen und sogar ein wenig schlafen. Die Zeit vertreibe ich mit Backgammon spielen (Notebook) und einem Movie aus dem In-Seat Entertainment.

Nach acht Stunden Flugzeit landet der Airbus auf dem Detroit Metro Airport. Die Umgebung von Detroit liegt noch unter einer dicken Schneedecke und kleine Flocken rieseln vom Himmel herab. Ich habe 75 min um den Anschlussflug zu erreichen. Nachdem ich die Immigration/Customs zügig hinter mich gebracht habe, die Koffer abgeholt und wieder aufgegeben habe, macht die Sicherheitsschleuse Probleme beim Check-in. Selbst nach zweimal Durchlauf piepst es. Ein Officer kommt hinzu und ich werde unter einer separaten Schleuse (Nacktscanner) nochmals gefilzt. Trotz der mehrminütigen Verzögerung erreiche ich locker den Anschlussflug nach Las Vegas. Es ist sogar noch Zeit um unterwegs einen Coffee-Stop einzulegen. Um 16.50 Uhr landet der Airbus A330 nach 3.45 Stunden Flugzeit auf dem McCarran International Airport in Las Vegas.

In Las Vegas sind sonnige 20°C. Bei Alamo ist die Choice-Line mit 4WD SUVs rar gesät. Ich muss einige Zeit warten bis ich einen frisch geputzten Dodge Nitro mit Meilenstand 6325 übernehmen kann. Danach fahre ich auf der Interstate 15 direkt nach Mesquite. Der kleine Ort Mesquite liegt 74 Meilen nordöstlich von Las Vegas, kurz vor der Grenze nach Arizona. Schräg gegenüber dem Virgin River Casino liegt das Best Western Mesquite Inn. Ein schönes geräumiges und ruhiges Zimmer für die erste Nacht.


Gefahrene Strecke: 90 Meilen +++ Unterkunft: Best Western Mesquite Inn, Mesquite +++ Wetter: 20°C, sonnig


2. Tag:  MESQUITE › CORAL PINK SAND DUNES SP › RIMROCKS › PAGE
Der Coral Pink Sand Dunes State Park, gegründet 1963, liegt im Süden Utahs, nicht weit von der Stadt Kanab entfernt. Eine Einkerbung zwischen den Moquith- und Moccasin Bergen verursacht eine Erhöhung der Windgeschwindigkeit, welche stark genug ist, um erodierten Navajo Sandstein mitzureißen. Dieses Phänomen ist unter der Bezeichnung Venturi-Effekt bekannt. Wenn der Wind dann nach der Einkerbung das offene Tal erreicht, verringert sich die Geschwindigkeit wieder und der Sand wir dort abgelagert. Quelle: wikipedia

Der Jet Lag lässt grüßen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf, mache ich mich bereits um 5.15 Uhr auf den Weg. Die Fahrt auf der Interstate 15 ist langweilig, der 11 Meilen lange Abschnitt durch den Virgin River Canyon ist die Ausnahme. Kurvenreich schwingt sich die 15er durch den Canyon, dazu geben die schneebedeckten Berge einen schönen Kontrast. Ich fahre von der Interstate herunter und halte bei Denny's in St. George. Zum Frühstück gibt es Spiegeleier, Hash Brownies, Toast und Kaffee. Die Fahrt führt von St. George über Hurricane bis nach Kanab. In der Höhenlage des Apple Valley liegt noch tiefer Schnee und die Temperaturen bewegen sich gerade mal um den Gefrierpunkt. Unterwegs mache ich noch einen kurzen Halt beim Pipe Spring National Monument. In einem Supermarkt in Hurricane decke mich mit Proviant (Donuts, Cookies, Obst und Wasser) für die nächsten Tage ein.

Von Kanab bis zum Coral Pink Sand Dunes State Park ist es eine Fahrt von 20 Meilen. Nachdem ich den Dodge am Visitor Center geparkt habe, möchte ich mir die Sanddünen ansehen oder besser gesagt die Schneedünen. Von Schnee bedeckt kann man die Form der Dünen nur erahnen und auch eine Wanderung ist auf Grund des tiefen Schnee unmöglich. Also fahre ich auf dem Highway 89 gleich weiter Richtung Page. Gegenüber der Paria Contact Station parke ich und mache eine kurze Wanderung zu den Rimrocks. Dort befindet sich ein riesiger Hoodoo und ein paar Hundert Meter weiter sogar eine stattliche Anzahl kleinerer und größerer Hoodoos. Leider wirken die Hoodoos bei bedeckten Himmel farblos und es lohnt sich nicht viel zu fotografieren. Ich fahre weiter nach Page und suche mir ein Motel.


Gefahrene Strecke: 240 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: 10°C, regnerisch


3. Tag:  PAGE › TOADSTOOL HOODOOS › Lower Antelope Canyon › Horseshoe Bend
Das Vermilion Cliffs National Monument ist ein Naturschutzgebiet vom Typ eines National Monuments im Coconino County des US-Bundesstaats Arizona. Es umfasst ein Hochplateau mit Wüstenklima, das an den namensgebenden Klippen zum Colorado River abfällt, mehrere Canyons und andere Felsformationen. Der Name Vermillion stammt vom englischen Namen eines Minerals, das auf deutsch als Cinnabarit oder Zinnober bezeichnet wird. Es wird als rotes Pigment verwendet. Quelle: wikipedia

Heute möchte ich den Sidestep Canyon besuchen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Denny's fahre ich den Highway 89 nordwärts zur Cottonwood Canyon Road. Tief hängen die Wolken über den Lake Powell, vom Lone Rock ist gar nur die Spitze zu sehen. Ein wunderschöner Anblick. Aufgrund des schlechten Zustandes der Cottonwood Canyon Road ist ein SUV auf dieser Dirt Road dringend vonnöten. Vom Regen tags zuvor ist die Strecke aufgeweicht. Die tief ausgewaschenen und rutschigen Fahrrinnen erfordern höchste Konzentration. Trotz zugeschalteten 4WD drehen die Räder mehrmals durch und nur mit viel Glück komme ich voran. Auf halber Strecke entscheide ich umzukehren. Das Risiko stecken zu bleiben, ist mir zu groß.

In der Umgebung befinden sich die Toadstool Hoodoos. Auch wenn das Thermometer bei Sonnenschein nur 10°C anzeigt, komme ich bei der Wanderung ganz schön ins Schwitzen. Es fühlt sich viel wärmer an, als es tatsächlich ist. Nach der kurzen Wanderung fahre ich zum Lower Antelope Canyon. Das wechselnde Lichtspiel in dem Slot Canyon ist faszinierend. Hier zeigt sich der Vorteil der Nikon D700 gegenüber der D300 (Backup-Kamera). Dort wo man kein Stativ aufstellen kann, kann man Dank der hohen Rauschfreiheit bei höheren ISO-Werten auch freihändig scharfe Bilder machen. Am späten Nachmittag schaue ich noch beim Horseshoe Bend vorbei. Zurück im Motel, sichte ich noch die Bilder des Tages, schreibe an dem Reisebericht, bevor ich müde ins Bett falle.


Gefahrene Strecke: 100 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: 18°C, wolkig


4. Tag:  PAGE › COAL MINE CANYON › BLUE CANYON ‹ PAGE
Auf meiner letzten SW-Reise wollte ich mir den Coal Mine Canyon ansehen, leider ist die Tour damals nicht zustande gekommen. Also entschließe ich mich heute zum Coal Mine Canyon zu fahren. Von Page führt die Fahrt über Bitter Springs bis nach Tuba City. Dort zweigt die 264er in südliche Richtung zum Coal Mine Canyon ab. Der begehbare Pfad entlang des Canyon ist die reinste Schlammwüste. Nach wenigen Schritten hängt der aufgeweichte Lehm wie kiloschwere Klumpen an den Schuhen. Der Blick hinab in den Canyon hinab und die Coal Mine Mesa ist atemberaubend und entschädigt für die Sauerei.

Nach dem Foto-Shooting möchte ich über den Blue Canyon wieder zurück fahren. Wenn ich gewusst hätte was mich erwartet, ich wäre die gleiche Strecke zurück gefahren. Die Indian Route 6660 ist normalerweise eine Sandpiste, aber tagelanger Regen hat die Dirt Road in eine Mud Road verwandelt. Die Fahrrinnen sind tief und aufgeweicht, mehrmals setzt der Dodge mit dem Unterboden auf. Zwischendurch wird der Belag wieder fester und man denkt es ist überstanden. Am Blue Canyon angekommen, schaue ich mir die nähere Umgebung an. Kurz nach der Abfahrt stelle ich mit Schrecken fest, dass Teile der Piste oberhalb des Wash weggeschwemmt wurden, dazu bis zu 50 cm breite und tiefe Quermulden in der Straße. Als Straße kann man das nicht mehr bezeichnen. Ein abgerissener Fahrzeugspoiler liegt herum.

Die Streckenverhältnisse verschlimmern sich extrem und die Fahrrinnen sind jetzt so tief, dass der Dodge fast immer aufsetzt und die Räder trotz 4WD einige Male durchdrehen. Lenken kann man nicht mehr, die Fahrspuren geben die Richtung vor, sondern nur noch Gas geben und hoffen, dass man nicht stecken bleibt. Selbst der üble Straßenzustand, als ich auf der Fahrt zum Sidestep Canyon umkehrte, war nicht so schlimm. Die Tiefsand- und Steinpassagen auf meiner Fahrt zur Coyote Buttes South oder White Pocket (2008) waren eine Spazierfahrt im Vergleich zu diesem Off-Road-Abenteuer. Als ich wieder Asphaltbelag unter die Räder habe, steckt mir der Schrecken immer noch in den Gliedern. Die Fahrt war grober Leichtsinn und hätte schlimm ausgehen können. Ich sollte das nächste mal doch den Hinweis Impassable when wet ernst nehmen! Anscheinend hatte ich mehr Glück als Verstand, dass ich ohne Schaden am Fahrzeug durch gekommen bin. Das einzige was der Dodge jetzt dringend benötigt – eine Rundumwäsche. Zurück im Motel brauche ich eine Stunde um die versauten Schuhe zu säubern. Zum Abendessen geht es ins Fiesta Mexicana in Page.


Gefahrene Strecke: 200 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: 18°C, sonnig