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7. Tag:  PAGE › COYOTE BUTTES SOUTH
Die Cottonwood Teepees in der Coyote Buttes South sind ein Naturjuwel im Südwesten. Das erforderliche Permit habe ich zuvor online erworben und mir somit die Lotterie vor Ort erspart. Um 6.00 Uhr geht es von Page los. Für die 72 Meilen lange Hinfahrt auf dem Highway 89, der House Rock Valley Road, über Corral Valley (BLM1017) bis hin zum Cottonwood Cove Trailhead benötige ich gut zweieinhalb Stunden. Ab dem Abzweig Corral Valley bis hin zu der "Y" förmigen Gabelung ist ein 4WD nicht unbedingt nötig, aber danach wird der Allradantrieb zwingend erforderlich. Ab jetzt wechseln sich Tiefsand mit felsigen Passagen ab. Etwas mulmig ist mir schon, da ich bisher noch nie einen 4WD gefahren bin. Der Jeep schwimmt mehrmals in den tiefen Sandspuren und betätigt sich zwischendurch als Sandpflug, aber Gott sei Dank kann ich den Jeep am Laufen halten.

Nachdem ich am Trailhead angekommen bin, packe ich Wasservorrat und Energieriegel zusammen. Gute Erfahrung habe ich mit Frubiase Tabletten gemacht, welche dem Trinkwasser zugesetzt werden und dem Flüssigkeit- und Mineralverlust entgegenwirken. Zuerst suche die Queen auf, die sich in östlicher Richtung vom Parkplatz befindet. Leider hätte ich diese skurrile Steinformation erst am Nachmittag besuchen sollen, da erst dann optimale Lichtverhältnisse herrschen. Danach geht es direkt zum Weird Rock, auch Control Tower oder Dali Rock genannt, in den Cottonwood Teepees. Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln schaut dieses Sandsteingebilde einfach wunderschön aus. Die Farb- und Formgebung in den Cottonwood Teepess ist einmalig. Nach sieben Stunden Wanderung erreiche ich die Brainrocks, mächtige Steinformationen inmitten der Cottonwood Teepees. Für die Cove reicht die Zeit nicht aus. Ich bin froh, dass ich das GPS dabei habe, was der Auffinden bestimmter Locations wesentlich erleichtert. Auf der Heimfahrt traue ich mir eine flottere Fahrweise zu. Auf gerader Strecke kann man auf der HRVR auch mal richtig Gas (80-90 km/h) geben und bereits nach 75 min erreiche ich, trotz Umweg über Corral Valley, wieder den Highway 89. Bedient vom Abendessen am Vortag, hole ich mir paar Sandwiches aus dem Safeway.

Gefahrene Strecke: 140 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: heiter, sehr warm


8. Tag: PAGE › WHITE POCKET › PAGE
Heute möchte ich mir ein weiteres Naturjuwel ansehen: die White Pocket. Als SUV-Frischling traue ich mir die Strecke (noch) nicht zu, da die Fahrt wesentlich anspruchsvoller ist, als in die Coyote Buttes South. Daher buche ich die Tour bei Paria Outpost & Outfitters. Gegen 9.30 Uhr (Utah Time) starten Steve, eine dreiköpfige Familie, eine Fotografin und ich die Tour. Nachdem ich gesehen habe, wie sich ein SUV vergeblich an der Paw Hole bemüht, ist mir klar: diese Strecke würde ich niemals fahren wollen, und die Tiefsand- und Felspassagen ab dem Abzweig zur White Pocket haben es auch in sich. Unglaublich wie lässig Steve mit seinem GMC Truck durchpflügt. Gegen 11.00 Uhr treffen wir am Parkplatz ein und machen uns gleich auf dem Weg das Gelände ausgiebig zu erkunden. Bisher kannte ich die White Pocket nur von Bildern, aber wenn man davor steht, ist man sprachlos von der Vielzahl der Gesteinsformen, Farben und Schattierungen. Nach einer Ruhepause inklusive Lunchpaket und Getränke geht es weiter die White Pocket zu erkunden.

Eine Gruppe Fotografen ist mittlerweile (sind mir schon am Upper Antelope Canyon aufgefallen) in der White Pocket eingetroffen und schlägt ihr Zeltlager am Parkplatz unter den Bäumen auf. Sicherlich eine gute Idee hier zu übernachten, da einige Formationen am Morgen, andere wieder am Abend am besten zur Geltung kommen. Am Nachmittag wandern wir zum Icecream Rock. Wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, würde man glauben, hier steht eine überdimensionierte Eiswaffel. Mittlerweile zieht auf dem Plateau starker Wind, vermischt mit Sand, auf. Keine angenehmen Bedingungen zum fotografieren. Gegen 17:00 Uhr machen wir uns wieder auf dem Heimweg. Für die Hin- und Rückfahrt benötigt Steve drei Stunden Fahrzeit. Wieder bei Paria Outpost angekommen, gibt es von seiner Frau noch ein Essen serviert. Die Guided Tour hat $150 gekostet, war aber jeden Cent wert.

Gefahrene Strecke: 74 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: heiter, warm


9. Tag:  PAGE › WHITE MESA ARCH › BLUE CANYON › MOAB
Früh am Morgen verlasse ich Page. Die Fahrt führt auf dem Highway 98 nach Kaibito. Nach einem Tankstop geht es südwärts auf der Indian Road 21, welche den Highway 98 mit dem Highway 160 verbindet. Von der IR 21 führt eine Dirt Road zum White Mesa Arch. Um 7.00 Uhr treffe ich unterhalb des Mesa Arch am Trailhead ein. Von dort aus sind es nur 15 min (bergauf) bis ich direkt vor dem White Mesa Arch stehe. Für die Hinfahrt auf der 11 Meilen langen Dirt Road (ab Abzweig) benötigt man 20 Minuten. Auf den letzten knapp drei Meilen ist ein 4WD auf den Sand- und Felspassagen erforderlich.

Danach fahre ich den gleichen Weg zurück, südwärts auf die IR 21 und bei Red Lake auf die IR 7. Hier führt eine 13 Meilen lange Dirt Road zum Blue Canyon. Die Strecke ist im guten Zustand und die Durchfahrt der drei Washs bereitet keine Probleme. Auf der festgefahrenen Sandpiste muss ich nicht einmal den 4WD zuschalten. Bei der Abfahrt hinunter zum Blue Canyon sehe ich bereits die ersten rot- und weißfarbigen Steinformationen. Den Hype, der um den Blue Canyon gemacht wird, verstehe ich nicht. So überragend finde ich diese Location nicht, wenn ich die White Pocket-Tour als Vergleich hinzuziehe. Nachdem ich das Gebiet rund zwei Stunden erkundigt habe, fahre ich wieder zurück auf dem Highway 160.

Die Fahrt soll ins Monument Valley führen, aber die Wetterlage verheißt nichts gutes, Gewitter sind für den morgigen Tag vorhergesagt, zudem zieht ein Sandsturm durch das Valley und sorgt dafür das man keine drei Meilen weit sehen kann. Unter diesen Bedingungen macht es wenig Sinn hier zu bleiben und ich fahre die 191 nordwärts weiter. Am Spätnachmittag erreiche ich den Wilson Arch. Den Arch erkennt man bereits von der Straße und von der Parkbucht sind es nur paar Meter hinauf zum Wilson Arch. In Moab angenommen, versuche ich ein Zimmer zu bekommen, aber anscheinend ist ganz Moab belegt. Keine Chance! Also fahre ich außerhalb Moab eine Parkbucht an und mache es mir im Schlafsack gemütlich.

Gefahrene Strecke: 419 Meilen +++ Unterkunft: Wild Camping, Moab +++ Wetter: heiter, warm


10. Tag:  CANYONLANDS NP "Island in the Sky" › DEAD HORSE POINT SP
Eine Stunde vor Sonnenaufgang fahre ich von Moab zum Canyonlands "Island in the Sky" Nationalpark. Der National Park ist 32 Meilen von Moab entfernt. Am Mesa Arch Trailhead sehe ich die ersten beiden Fotografen, die bei stockfinsterer Nacht hinauf zum Mesa Arch laufen. Am Mesa Arch eingetroffen, suche ich mir eine günstige Position zum fotografieren. Nach und nach treffen weitere Fotografen ein und bauen ihre Stative auf. Insgesamt sind es über zwanzig Fotografen, die auf den Sonnenaufgang warten. Es ist zwar ein sternenklarer Himmel, aber der sandige Wind bläst extrem und ich bin nicht der einzige, der mit diesen widrigen Bedingungen zu kämpfen hat.

Beim Dead Horse Point State Park Visitor Center reserviere ich einen Platz auf dem Campground, und fahre danach zum Grand View Point Overlook. Zwei kurzweilige Hikes zum Whale Rock und Upheaval Dome folgen im Laufe des Tages, bevor ich am Green River Overlook den Tag im Canyonlands National Park ausklingen lasse. Am frühen Abend komme ich wieder im Dead Horse Point SP an, wo der Campground mittlerweile voll belegt ist. Auf dem Stellplatz hänge ich das Notebook an die Steckdose, schreibe den heutigen Tagesbericht, bevor ich mich gegen 21.00 Uhr schlafen lege.

Gefahrene Strecke: 116 Meilen +++ Unterkunft: Dead Horse Point Campground +++ Wetter: heiter, kühl, windig