Jeff Beck:  Performing This Week... Live At Ronnie Scott's
Eine Woche lang spielte Jeff Beck im Londoner Ronnie Scott's Club. Seine Begleitband bestand aus dem Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, jahrelang an der Seite von Frank Zappa, dem Keyboardplayer Jason Rebello, der neben einigen Jazzgrößen auch schon Sting begleitete, und der jungen Bassistin Tal Wilkenfeld.
Vier Virtuosen, die hörbar Freude am gemeinsamen Musizieren haben. Die Songs lassen keine Wünsche offen: Aus der Jazz-Rock-Phase bringt er Led Boots, Goodbye Pork Pie Hat, Scatterbrain, Cause We've Ended As Lovers, Stratus (von Billy Cobham), aus der neuen Heavy-Electronica-Phase spielt er Nadia, Angel, Brush With The Blues und A Day In The Life von den Beatles. Jeder scheint für sich zu spielen, dennoch ergibt sich ein mitreißendes wie schlüssiges Gesamtbild. Das Blu-ray Bild sowie der Ton sind überragend, als Zugabe gibt es noch Bonus Tracks und Interviews.

Chickenfoot:  Get Your Buzz On
Das Debüt von Chickenfoot war eines der besten Rock Alben im Jahr 2009. Diese Show stammt aus dem "Dodge Theater" in Phoenix, Arizona vom 23. September 2009 und beweist, dass die Chemie zwischen diesen vier außergewöhnlichen Musikern eine ganz spezielle Genialität entfaltet. Das Konzert umfasst sämtliche Songs des Chickenfoot-Debüts plus die Sammy Hagar-Nummer "Bad Motor Scooter" sowie eine Coverversion des The Who-Klassikers "My Generation." Es zeigt die Band mit Sänger Sammy Hagar, Gitarrist Joe Satriani, Bassist Michael Anthony und Drummer Chad Smith in unbändiger Spielfreude. Live klingen die meisten Songs lebendiger als die Studio-Version. Als Bonus gibt es noch eine Dokumentation und Interviews.

Deep Purple:  Machine Head
Diese Ausgabe der "Classic Albums" widmet sich einem der besten Hard Rock Album der 70er Jahre: "Machine Head" von Deep Purple. Im Stile eines "Making Of" wird das Album, das Klassiker wie Smoke On The Water und Highway Star hervorgebracht hat, in ausführlichen Interviews mit allen damals Beteiligten besprochen.
Neben dieser sattsam bekannten Story bietet die DVD auch für eingefleischte Deep Purple Fans manchen Leckerbissen. So spielen Jon Lord, Roger Glover und Ritchie Blackmore die Riffs einzelner Songs nach und offenbaren ihre ganz eigenen Geheimnisse dazu. Blackmore spielt das Riff zu Smoke On The Water übrigens auf akustischer Gitarre. Dennoch kann hier jeder angehende Gitarrenheld etwas lernen, wenn Meister Blackmore persönlich erklärt, wie Smoke On The Water denn nun korrekt gespielt wird! Im Tonstudio liefern Roger Glover und Toningenieur Martin Birch interessante Infos zur Produktion, indem sie die Instrumente auf den einzelne Spuren der Originaltonbänder isoliert vorspielen und damit auch beim Fan manchen Aha-Effekt provozieren. Diese DVD ist ein absolutes Muss für jeden Deep Purple-Fan und überhaupt jeden Hard Rock Liebhaber. Wieso nun aber nur ein „fast" perfektes "Making Of"? Ganz einfach, weil der Live-Klassiker Lazy mit keinem Wort erwähnt wird.

Dream Theater:  Metropolis 2000: Scenes From New York
Diese DVD ist ein Muss für jeden Dream Theater Fan. Wer sich die Live-Umsetzung des genialen Konzeptalbums "Scenes From A Memory" auf der "Metropolis 2000" Tour entgehen ließ, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen, wenn die Musiker James LaBrie (Vocals), John Myung (Bass), John Petrucci (Guitar), Mike Portnoy (Drums) und Jordan Rudess (Keyboards) eindrucksvoll demonstrieren, dass es auch außerhalb von MTV noch eine andere, bessere Musikwelt gibt. Auch alle die das Meisterwerk selbst live erlebt haben, werden mit dieser Scheibe sehr zufrieden sein, da nun auch anhand der eingeblendeten Filmsequenzen die letzten offenen Fragen des Rockkrimis endgültig beantwortet werden.
Bei den Filmeinblendungen darf man aber nicht vergessen, dass sie ohne Budget von einem Fan der Band gedreht wurden, da Dream Theater nicht die Mittel für einen Hollywoodstreifen zur Verfügung stehen. Als Bonus Tracks kommen noch Erotomania, Voices, The Silent Man, Learning To Live und das geniale A Change Of Seasons daher. Eine halbstündiges "Behind The Scenes"-Special und eine Fotogalerie inklusive einiger Überraschungen kommen noch dazu. Wem das immer noch nicht genug ist, für den bleibt der gelungene, sehr amüsante Audiokommentar der Band. Um sämtliches Ton- und Bildmaterial der Scheibe durchzugehen braucht man über vier Stunden, die aber wie im Fluge zu vergehen scheinen. Besonders zu erwähnen ist noch James Labrie, der jeden Ton nahezu perfekt trifft und unglaublich viel Kraft in seine Stimme legt. Bestes Beispiel ist sein Duett mit einer Gospelsängerin und dem Gospelchor im Hintergrund während The Spirit Carries On... einfach umwerfend.

Emerson Lake & Palmer:  Beyond The Beginning
Von 1970 bis 1978 zählten Emerson Lake & Palmer zu den aufregendsten Rock Bands auf diesem Planeten. Von ihrem ersten, fulminanten Auftritt beim Isle Of Wight Festival an waren sie stets bereit, neue Wege zu beschreiten, sowohl auf der Bühne als auch im Studio. "Beyond The Beginning" ist eine Homage an die 35-jährige Schaffensperiode von ELP; zu sehen sind u.a. legendäre Live Auftritte, rares und bisher unveröffentlichtes Material. Die Zusammenstellung dieser Doppel-DVD hat über ein Jahr gedauert und zeigt ELPs größte und aufregendste Momente in ihrer Karriere. Über eine Dekade schafft es das Trio, Schranken in der Rockmusik zu durchbrechen. Ambitionierte musikalische Projekte, große und mitreißende Bühnenshows, ihr ausgeprägtes Verlangen, berühmter und besser zu sein, ließ zwar schon früh befürchten, dass es nicht auf ewig halten würde, letztendlich jedoch und für viele Jahre lieferten sie die beste Progressive Rockmusik der Siebziger.
Im musikalischen Teil gibt es 19 Videos mit den bekanntesten Titeln, teilweise Promo-Videos oder Beiträge aus frühen Musikshows, zum größeren Teil aber Livemitschnitte aus den verschiedenen Phasen der Band, aus den Flegeljahre, als Emerson seine Hammond übelst mit Messer und Tritten traktiert, oder aus der "Works"-Tour mit großem Orchester bis hin zu etwas lahmen 90er-Reunion-Shows. Dazu gibt es noch 45 Minuten vom California Jam Festival mit dem Kreiselklavier, ein kurzes Interview mit dem Synthesizerpionier Bob Moog, einen Kurzfilm aus dem Proberaum von 1973, und als Sahnehäubchen noch zwei Beat-Club-Auftritte von The Crazy World of Arthur Brown und The Nice, sowie einen kurzen Live-Mitschnitt von King Crimson. Einziger Kritikpunkt: die teilweise gleichen Songs auf beiden DVDs und bescheidene Tonqualität bei manchen Aufnahmen.

Heaven & Hell:  Live From Radio City Music Hall
Bei Heaven & Hell handelt es sich um Black Sabbath in der Besetzung: Ronnie James Dio (Gesang), Tony Iommi (Gitarre), Geezer Butler (Bass) und Vinnie Appice (Drums). Gefilmt und mitgeschnitten wurde das Konzert in der Radio Music City Hall in New York am 30. März 2007.
Heaven & Hell "Live from Radio City Music Hall" ist ein Live-Statement einer legendären Band. Die instrumentale Abteilung wirkt wie immer souverän und zeigt, dass sie zu den Mitbegründern dieses Genres gehört! Die fette Gitarre von Tony Iommi prägt den Sound von Heaven & Hell, dazu der pumpende Bass von Geezer Butler und das treibende Schlagzeug von Vinnie Appice. Über Ronnie Dios Gesangsfähigkeiten muss man nicht lange diskutieren! Trotz seiner 65 Jahre kann sein Gesang immer noch voll überzeugen. Positiv ist anzumerken, dass die DVD nicht so hektisch geschnitten wurde, wie viele anderen Live-Videos. Das Konzert ist sehr gut aufgenommen und kommt druckvoll über die Lautsprecher rüber. Als Bonus gibt einen Blick hinter die Kulissen zu diesem Konzert. "Live from Radio City Music Hall" ist ein grandioser Live-Mitschnitt, der jedem Metal-Fan zu empfehlen ist und in jede Heavy Metal-Sammlung gehört. Das Vermächtnis des am 16.5.2010 verstorbenen Ronnie James Dio.